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Kein Leistungsausschluss nach SGB II für EU-Ausländer aus EFA-Vertragsstaat

Ein EU-Ausländer kann weiterhin nicht nach § 7 SGB II von Leistungen nach dem SGB II ausgeschlossen werden, wenn er Staatsangehöriger eines Vertragsstaats des Europäischen Fürsorgeabkommens (EFA), so der 20. Senat des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg in einem Beschluss vom 24.11.2014, Az. L 20 AS 2761/14 B ER. Der italienische Antragsteller könne sich direkt auf Art. 1 EFA berufen und damit auf unmittelbar geltendes, spezielleres Bundesrecht. Der § 7 Abs. 1 Satz 2 SGB II sei als „jüngere“ Regelung im Einklang mit der von der Bundesrepublik Deutschland eingegangenen Verpflichtung völkerrechtskonform auszulegen. An dieser zwingenden Auslegung des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II habe sich auch nichts durch den von der Bundesregierung mit Wirkung zum 19. Dezember 2011 für Leistungen nach dem SGB II unter Berufung auf Art. 16 b) EFA erklärten Vorbehalt geändert, da der Vorbehalt unwirksam sei.

Diese Rechtsfrage ist nach wie vor höchstrichterlich ungeklärt und die Ansichten hierzu gehen selbst innerhalb des LSG Berlin-Brandenburg auseinander, wie die weiteren Zitate in der Entscheidung aufzeigen: „i.E. wie hier: LSG Berlin-Brandenburg v. 09. Mai 2012, L 19 AS 794/12 B ER, L 19 AS 795/12 B PKH, a.a.O.; LSG Sachs.-Anh. v. 29.01.2013, L 2 AS 903/12 B ER, juris; Zweifel an der Wirksamkeit des Vorbehalts mit der auch hier vertretenen Begründung: LSG Rheinland-Pfalz v. 21. August 2012, L 3 AS 250/12 B ER, a.a.O., Rn. 42, 43; a.A.: BSG, EuGH-Vorlage vom 12. Dezember 2013, B 4 AS 9/13 R, juris, allerdings ohne jegliche Begründung und ausdrücklich nur im Rahmen der „Vorprüfung“ im Vorlageverfahren; LSG Berlin-Brandenburg v. 07. Juni 2012 und 07. Mai 2013, L 29 AS 920/12 B ER und L 29 AS 514/13 B ER, juris; v. 02. A“